Das Gedicht „Seepferdchen und Flugfische“ des Dadaisten Hugo Ball (1886-1927) hat uns zu diesem Namen beflügelt.
Seepferdchen und Flugfische
tressli bessli nebogen leila
flusch kata
ballubasch
zack hitti zoppzack hitti zopp
hitti betzli betzli
prusch kata
ballubasch
fasch kitti bimmzitti kitillabi billabi billabi
zikko di zakkobam
fisch kitti bischbumbalo bumbalo bumbalo bambo
zitti kitillabi
zack hitti zopptressli bessli nebogen grügrü
blaulala violabimini bisch
violabimini bimini bimini
fusch kata
ballubasch
zick hitti zopp
Pferdchen in der See – Fische in der Luft: Seepferdchen und Flugfische könnten dadaistische Erfindungen sein, Kopfgeburten literarischer Phantasten. Nun, Seepferdchen und Flugfische sind reale Erscheinungen in der maritimen Sphäre. Und sie finden sich in einem Gedicht von Hugo Ball: „Seepferdchen und Flugfische“. Dies dadaistische Lautgedicht trug Ball, kubistisch kostümiert, im von ihm 1916 gegründeten Cabaret Voltaire in Zürich vor. Einziges unverfälscht erkennbares Wort in diesem Gedicht ist „fisch“.
Hugo Ball (1886 bis 1927) stammt aus Pirmasens und emigrierte mit seiner späteren Frau Emmy Hennings 1915 in die Schweiz. Abgesehen von einem kurzzeitigen Rückkehrversuch nach Deutschland blieb er dort. Vor dem ersten Weltkrieg schrieb er Gedichte und anderes in Avantgardezeitschriften („Revolution“, „Die Neue Kunst“, „Jugend“) und wurde, von München nach Berlin wechselnd, Redakteur bei der Wochenschrift „Zeit im Bild“. Kurz vor seiner Emigration veranstaltete er gemeinsam mit dem Dadaisten Richard Huelsenbeck in Berlin literarische Abende.
Huelsenbeck gehörte neben Hans Arp oder Tristan Tzara zu den Dada-Akteuren, die in Balls literarischem Kabarett in Zürich auftraten.
1917 zog sich Ball von jeglichen dadaistischen Aktivitäten zurück, arbeitete in Bern als Redakteur bei der „Freien Zeitung“. 1926 schrieb er eine Biographie über Hermann Hesse. Ball starb 1927 an Magenkrebs. Er liegt auf dem Friedhof von San Abbondio im Tessin begraben. Dort befindet sich auch das Grab seines Freundes Hesse.
Flugfische – rein biologisch
Flugfische sind mehr als Fliegende Fische!
Zur Unterordnung der Flugfische zählen
– Hornhechte
– Fliegende Fische
– Halbschnäbler
– Makrelenhechte
Alle halten es jedenfalls nicht nur im Wasser aus, sondern schauen sich dass Nass gelegentlich auch von oben an – reichlich individualistisch für Fische!
Hornhechte (lat.: Belonidae)
sind schlank, äußerst schlank. Im schnabelförmigen Mund stecken viele nadelartige Zähne. Die Augen haben einen besonderen Schutz. Denn als Oberflächenfische sind sie empfindlich gegen das von oben kommende Licht. Die kleinen im Süßwasser lebenden Arten sind nur 6 bis 7 cm lang. Große maritime Hornhechte bringen es auf stattliche 2 Meter Länge.
Hornhechte finden sich in Nord- und Ostsee, im östlichen Atlantik zwischen Island und den Kanaren, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Bei der Jagd oder auf der Flucht können sie weit aus dem Wasser springen.
Fliegende Fische (lat.: Exocoetidae)
sind leidenschaftliche maritime Aeronauten und haben flügelähnliche Flossen. Damit können sie im Gleitflug bis zu 200 Meter weit springen und bringen es auf eine Flughöhe von 1,5 Metern. Manche bringen es sogar auf 5 Meter Höhe! Diese See- und Luftakrobaten leben in tropischen und subtropischen Gewässern.
Sie gebrauchen ihre Brustflossen beim Springen wie Tragflächen und Fallschirme, heißt es in einem alten Brockhaus.
Halbschnäbler (lat.: Hemirhamphidae)
– auch Halbschnabelhechte genannt, sind unter Fischen nicht gerade dass, was man unter ästhetischen Gesichtspunkten einen tollen Hecht nennt. Ihr Unterkiefer ist nämlich um ein Vielfaches länger als ihr Oberkiefer. Mit diesem eigentümlichen Fischmaul können sie recht bequem Insekten an der Wasseroberfläche jagen.
Halbschnäbler leben in den tropischen und subtropischen Sphären des Atlantiks, Pazifiks und im Indischen Ozean. Je nach Art werden sie zwischen 5 und 55 Zentimeter lang.
Makrelenhechte (lat.: Scomberesocidae)
haben einen uralten Stammbaum! Schon aus dem Tertiär und Miozän sind fossile Arten bekannt. Makrelenhechte sind ausgesprochen hochseetauglich und leben in Schwärmen in tropischen und subtropischen Gewässern, vorzugsweise nahe der Oberfläche. Bei Gefahr springen sie hoch aus dem Wasser.
Sie haben ein schnabelartiges Maul; der Unterkiefer ist nicht ganz so extrem verlängert, wie bei den halbschnäbelnden Verwandten. Ausgewachsene Makrelenhechte werden knapp 50 Zentimeter lang.